Wer hat den kleineren ökologischen Fußabdruck: Harze oder Osmoseanlagen?
Die Reinigung von Fenstern, PV und Fassade mit Reinwasser ist sicher, wirtschaftlich und ökologisch. Es müssen weniger Hubsteiger und Leitern genutzt werden, die Leistungswerte liegen beim Faktor 3-4 im Vergleich zur klassischen Reinigung, es kommen keine Chemikalien zum Einsatz und die Flächen bleiben tendenziell länger sauber. Das Wasser wird in der Regel mit sogenannten Mischbettharz-Systemen (Harzen, DI-Filter und Co.) oder echten Osmose-Anlagen bereitgestellt und gefiltert. Obwohl sich der Begriff "Osmosereinigung" etabliert hat, kommt das Wasser hierbei also nicht immer aus einer echten Osmose-Anlage.
Wirtschaftlichkeit
Die Reinwasserproduktion mit Harzen kann aus wirtschaftlicher Sicht nur für kleine, gelegentliche Einsätze erfolgen, da die laufenden Kosten nur für das Harz bei 30-200,- € pro 1000 Liter Reinwasser liegen. Wo genau man hier landet, hängt in der Regel mit dem verwendeten Harzsystem und wesentlicher mit der eingeleiteten Wasserhärte zusammen.
Gängige Osmose-Anlagen schaffen hier ca. 1,- € an laufenden Kosten pro 1000 Liter Reinwasser, unabhängig von Eingangshärte des Wassers und sind damit oftmals die bessere Wahl.
Abwasser und Umweltbilanz
Ist das nicht schlecht für die Umwelt?
Auch aus ökologischer Sicht sind Osmose-Anlagen trotz des anfälligen "Abwassers" von 30%-50% der Eingangsmenge deutlich im Vorteil, wenn man diese mit Harz-Systemen vergleicht.
Funktionsweise
Zunächst muss man wissen, dass ein Mischbettharz eine 100% Ausbeute hat. Dies bedeutet, dass wir 100 Liter Stadtwasser einspeisen und 100 Liter Reinwasser erhalten.
Da die Mineralien bei einer echten Osmoseanlage nicht "gespeichert oder gesammelt" werden, sondern "abgeschieden" werden, werden die Mineralien mit einem Teil des eingeführten Stadtwassers aus der Membrane herausgespült. Dieses Wasser heißt "Konzentrat". Es ist nicht giftig oder gefährlich. Es ist einfach nur doppelt so hart wie das eingeleitete Stadtwasser.
Der Anteil am Konzentrat liegt bei einfachen, mobilen Osmose-Anlagen in der Regel bei ca. 40-60%. Aufwendigere Systeme kommen durch zusätzliche Technik auf einen Anteil von nur noch 25-50%. Stationäre Anlagen bzw. Osmose-Tankstellen können auch auf 10-30% Abwasser kommen, wobei hier dann auch die Membranen regelmäßig getauscht werden müssen, was bei den mobilen Systemen nicht der Fall ist.
Ist das Abwasser wirklich ein Problem?
Das anfällige Abwasser ist jedoch zum einen nicht "weg" und bleibt als lediglich hartes, aber komplett unbelastetes bzw. unkontaminiertes Wasser im Kreislauf und kann von den städtischen Wasserwerken einfach aufbereitet werden - einfacher als z.B. jedes Abwasser aus einem Haushalt. Es ist wichtig zu verstehen, dass wir hier nicht von einem echten Wasserverbrauch sprechen können.
Harz-Systeme und ihr ökologischer Fußabdruck
Zudem steht bei Harz-Systemen zwar eine Wasserausbeute von 100% zu Buche. Dem gegenüber steht allerdings ein Wasser-Fußabdruck (grau und blau) in Kombination von ca. 200 Litern pro Kilogramm produzierten Kunststoff (von den sonstigen Umweltauswirkungen ganz zu schweigen), der diesen Vorteil komplett zunichtemacht.
Es gibt zwar regenerierte "Mehrweg-Harze", diese haben jedoch eine kaum bessere Ökobilanz, da diese mit ca. 20% neuem Harz verschnitten werden und ca. 20% weniger Kapazität haben als Einwegharze. Letztlich muss das Mehrweg-Harz nach der Nutzung zudem in eine Aufbereitungsanlage transportiert werden. Dort wird das Harz in einer Ultrazentrifuge getrennt und unter Einsatz von Chemikalien "zurückgewaschen". Danach wird es verschnitten und geht verpackt wieder auf die Reise zum Kunden. Ob diese Punkte in Summe zu einer besseren Ökobilanz von "Mehrweg-Harzen" im Vergleich zu "Einweg-Harzen" führen, bleibt wenigstens fraglich.
Fazit
In Summe lässt sich jedoch festhalten, dass Harz-Systeme in der Reinigung für kleine Projekte und Gelegenheitsanwendungen weiterhin eine große Relevanz haben. Wir empfehlen hier die Systeme von Qleen, die Ihr hier findet: QLEEN PURASTART Mini.
Regelmäßige Einsätze (gerade in Regionen mit mittlerem oder hartem Eingangswasser) führen jedoch dazu, dass Osmose-Anlagen wirtschaftlich die attraktivere Wahl darstellen.
Aus ökologischer Sicht sind dies Osmose-Anlagen immer.
Tipp
Osmoseanlagen mit noch sparsamerer X-Flow-Funktion bzw. einem eingebauten Recycling-Ventil findet Ihr hier: OSMOBIL PRO X oder OSMOBIL MAX.