Der Einsatz von Reinigungschemie auf Solaranlagen ist in vielen Fällen nicht notwendig, da die Kombination aus Reinwasser (durch Osmoseanlagen oder Mischbettharze) und passende Waschbürsten (starr bzw. manuell oder rotierend) in der Regel ausreicht, eine vollständige, fachgerechte und schonende Reinigung der Panele auszuführen. In Spezialfällen oder nach vielen Jahren ohne Reinigung stößt diese Technik jedoch an Ihre Grenzen. Beispielsweise lassen sich über viele Jahre entstandene Flechten, eingebranntes Baumharz oder Vogelkot, Bitumen, Mörtel und Co. in der Regel mit entmineralisiertem Wasser und Bürsten nicht mehr entfernen. Mit diesen Fällen umzugehen kann durchaus kompliziert werden. Aus unserer Sicht und praktischen Erfahrung stellen solche Verunreinigungen an sich bereits schon ein Schadensbild dar. Hier gilt es zunächst die Entfernung bereits in der Angebotsphase auszuschließen und den Kunden auf die Themen zu sensibilisieren. Es gibt in den meisten solcher Fälle keine Reinigungsmittel, welche die beiden folgenden Hürden gleichzeitig meistern können und zudem die gewünschte Wirkung erreichen: 1. Vom Hersteller der Panele zugelassen. 2. Die Ableitung der Schmutzflotte in die Dachentwässerung oder direkt in die freie Umwelt ohne Auffangen der Schmutzflotte ist rechtssicher zugelassen. Die erste Hürde meistern nach und nach immer mehr Produkte. Die zweite Hürde stellt aktuell und wohl noch langfristig das größere Problem dar, da das Auffangen der Schmutzflotte bei der Solarreinigung in der regel technisch unmöglich bzw. mindestens absolut unwirtschaftlich ist. Wir beobachten hier den Markt und passen unsere Auffassung entsprechend an, wenn es etwas neues hierzu gibt.
Bis dahin können wir Produkte, die unter Umständen wirksam sind und wohlmöglich von den Herstellern zugelassen, leider nicht empfehlen, wenn wir davon ausgehen müssen, dass die anfallenden Schmutzflotten hier in 9 von 10 Fällen unsachgerecht entsorgt werden bzw. im Boden versickern.
Als Alternative kann mit entsprechender Absicherung gegenüber dem Kunden bzw. Auftraggeber (Vorsicht: Es können Mikorkratzer und Co. entstehen!) hier partiell durch eine höhere Mechanik (Harte Bürsten, Pads usw.) ggf. eine Lösung gefunden werden.
Oftmals geht diese Technik jedoch wie beschrieben mit einem Beschädigungsrisiko des Untergrundes einher und fällt das Verfahren aus praktischen und wirtschaftlichen Gründen zudem für großflächige Probleme der beschriebenen Art ebenfalls aus.